Obninsk « Neue Arche » 04.02.2018

4. Februar 2018, extremer Schneefall in weiten Teilen des europäischen Teils der Russischen Föderation. Auch Obninsk ist betroffen, das Tierheim versinkt im Schnee, bittet Freiwillige, die Wege zu den Zwingern freizuschaufeln, damit Hunde und Katzen versorgt werden können. Kalt ist es bereits seit Anfang Januar, nur selten steigt das Thermometer Richtung Null Grad.

Die Tierschützer der „Neuen Arche“ – «Новый Ковчег» – kämpfen in diesen extremen Witterungsverhältnissen unermüdlich um das Leben von herrenlosen Katzen und Hunden, die durch die Stadt und die umliegenden Dörfer streifen, auf der Suche nach Futter, einem Unterschlupf, dem alten oder einem neuen Menschen, der sich um sie kümmert.

Fast an jedem Tag des Neuen Jahres gab es für die vielen Frauen und Männer der Tierschutzorganisation eine Katastrophe, Hilferufe und ein rotes « SOS » auf der Webseite VK, dem russischen Facebook. Immer wieder finden sie Kartons mit vor dem Tierheim oder auf einem Müllhaufen ausgesetzten Katzen- und Hundewelpen, einige sind nur wenige Tage alt. Und die Frauen und Männer organisieren die Fahrt in die Tierklinik, finden Pflegestellen, sammeln Geld, um Futter und Tierarztkosten zu bezahlen. Sie kümmern sich um eine junge Hundemutter, deren Welpen erfroren sind, um verletzte Hunde, die sich nur schwer einfangen lassen. Finden hoch oben auf einer Birke eine an einen Ast geklammerte Katzenmutter, die ihr „Besitzer“ samt ihrem Welpen in den Hundezwinger geworfen hatte.

Manches Mal mag der eine oder andere Tierschützer in Obninsk daran gedacht haben, aufzugeben, doch nur ein einziges Mal konnte man in den letzten Wochen einen Post auf der Seite der „Neuen Arche“ lesen, in dem diese Worte anklangen. Doch trotz aller Katastrophen, die uns im Westen längst verzweifeln ließen, halten die Tierschützer der „Neuen Arche“ durch, kümmern sich um die Notfälle und das Alltagsgeschäft, das Sterilisieren und Vermitteln der vielen Hunde und Katzen, die sie zu ihren Schützlingen zählen. Und sie machen Jugendarbeit. Mit Schulklassen, Kindergartengruppen und den Mädchen und Jungen, die zweimal pro Woche ins Tierheim kommen, um mit den Hunden zu arbeiten. Denn sie wissen, wir brauchen mehr Menschen, die sich für Leben und Wohlergehen von Tieren, unseren „kleinen Brüdern“, wie man auf Russisch sagt, einsetzen. Ihrer Arbeit gebührt ein großes Dankeschön. Wir sollten sie nach Kräften unterstützen.

 

Ingeborg Jacobs

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